Eidgenössisches

Freitag, 7. September 2007

Neulich in Zug

Man kann ja über die Innerschweiz sagen, was man will (ich kenne mich mit diesen Feinheiten ohnehin nicht aus), aber hilfsbereit sind sie, die Zuger. Das muss ich sagen. Ich als Deutsche, und das noch aus Bern, war also unterwegs nach Zug. Vor dem Bahnhof musste ich einen Bus nehmen, wie mir die SBB-Fahrplanauskunft bereitwillig mitgeteilt hat. Gut. Ich frage also einen Busfahrer, von wo aus genau denn mein Bus abfährt. Es waren noch 10min bis zur Abfahrt. Der Fahrer wundert sich, schickt mich auf die andere Strassenseite und kommt mir hinterher, um selbst auf den Fahrplanaushang zu schauen. 'Tja', sagt er zu mir. 'Der Bus fährt jetzt nicht.' Ich: 'Wieso? Er steht doch auf dem Plan?' Der Busfahrer: 'Naja, da hätten sie mindestens 20min vor Abfahrt anrufen müssen, damit der Bus fährt.' Ich: '??'. Dumm gelaufen. Sowas kenne ich nur von da, wo ich aufgewachsen bin, da gab's sogenannte Sammeltaxis, die musste man auch anrufen. Aber ich war ja in Zug, keinem Dorf. Jedenfalls nahm mich der Busfahrer mit seinem Bus mit und bat einen Kollegen, bei der nächsten Haltestelle zu warten, denn er habe eine 'Dame' als Fahrgast, die müsse unbedingt umsteigen. So kam ich zwar etwas ausser Atem an, leicht verspätet, aber immerhin kam ich an. Also, so schnell lasse ich auf die Innerschweizer nichts mehr kommen!

Mittwoch, 15. August 2007

Was ist ein Schwingfest?

Okay, ich weiss mittlerweile, was Schwingen für ein Sport ist. Nun fahre ich auch noch tagtäglich mit dem Zug an den Vorbereitungen des Eidgenössischen Schwingfestes vorbei. Schwingen ist so eine Art Volkssport, bei dem sich zwei Männer (sic!) an ihren Leinenhosen versuchen, in die Sägespäne zu unterwerfen.
Für deutsche Augen gewöhnungsbedürftig, aber als Sieger ist man sowas wie ein Held. So wie Wilhelm Tell, nur ohne Apfel. Bleibt nur die Frage, was ein Älpler ist.

Montag, 6. August 2007

Tacheles

Das Schweizer Fernsehen gehört ja eigentlich nicht zu den von mir am häufigsten gesehenen Sendern. Aber im Moment ist es klasse. Es ist ja Sommer, und da laufen auf den anderen Programmen eher Lückenfüller in Form von Liebesschmonzetten, alten Schwarz-Filmen (nichts gegen alte Schwarz-Weiss-Filme!) oder anderes, was keiner sehen will. Nicht das Schweizer Fernsehen! Hier laufen bei lauschigen Temperaturen, wo man eigentlich gar nichts Böses hören und sehen will, nur geniessen und erholen und ausruhen, Dokumentationen über brutale Mörder und Verbrecher in der Schweiz. Schluss mit sorglosen Sommernachtsphantasien!

Dienstag, 31. Juli 2007

1. August

Morgen ist es wieder soweit, die Schweiz feiert sich selbst. Also ihre Gründung mit dem Rütli-Schwur. An den Tagen vor Feiertagen gelten hier aber auch schon andere Gesetze. Und zwar wird fast überall nur bis 16 Uhr gearbeitet. Auch die Läden schliessen schon um vier. Was für die Angestellten ja ganz nett, aber für die arbeitende Bevölkerung natürlich bekloppt ist. Wann soll man denn da für den Feiertag einkaufen? Gut, dass ich in Bern lebe, da hat die treue Migros am Bahnhof nämlich trotz allem geöffnet *ätsch*

Mittwoch, 18. Juli 2007

Bitte mitnehmen!

In der Schweiz sind viele Dinge ja bekanntlich sehr teuer. So auch der Müll. Man bezahlt wie in Deutschland auch eine Müllsteuer. Hier bezahlt man die natürlich auch. Ausserdem bezahlt man noch pro Müllsack, den man vor die Tür stellt. Entweder klebt man einen Aufkleber drauf, der Geld kostet, oder es spezielle 'Gebührensäcke', da ist die Gebühr sozusagen schon drin. Noch kostspieliger ist es allerdings, seinen sperrigen Müll loszuwerden. Da rollt dann ein Laster an, und pro Minute bezahlt man schwindelerregende Preise. Das gute Stück zum Entsorgungshof zu fahren, wäre natürlich etwas billiger, aber in der Stadt haben ja viele gar kein Auto. Also findet man auf der Strasse häufig ausrangierte Gerätschaften wie Bürostühle, CD-Regale, Stereoanlagen, alte PCs etc. mit einem grossen Zettel dran: 'Kostenlos! Zum Mitnehmen!' Ist vielleicht eine moderne Art des Tauschgeschäftes.

Dienstag, 10. Juli 2007

Alles hat ein Ende...

... auch mein Lieblingsblog, die Blogwiese. Da ich als Deutsche in der Schweiz lebe, habe ich öfter mal Schwierigkeiten mit der Sprache. Und der Verständigung. Aber kein Problem, bei Blogwiese findet man bestimmt das unverstandene Wort. Oder das seltsame Verhalten der Schweizer. Tja, er wird mir fehlen. Und sicher gute Rockmusik kreieren!

Freitag, 6. Juli 2007

Bildungsurlaub

In der Schweiz ist ja manches anders als in meinem Heimatland, dem hierzulande der Titel 'Der Grosse Kanton' verliehen wurde. Nunja. Hier, in den kleineren Kantonen gibt es vor den Sommerferien eine sehr schöne Einrichtung, wie sie in Deutschland wahrscheinlich undenkbar ist. Klassenausflüge, die in meiner Schule Wandertag hiessen, heissen hier: Schulreise. Und vor den Sommerferien sind Schulreisen natürlich sehr beliebt, das ist ja fast überall so. Ungewohnt für deutsche Ohren ist aber die Einrichtung, dass kurz vor der Sommerpause die Bundesräte eine Schulreise machen. Da fahren also alle sieben einträchtig zusammen in einen Heimatkanton von einem ihrer Kollegen. Eigentlich sehr nett, finde ich. Nachzulesen ist das z.B. hier.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Glück

Glück ist, wenn man in der Schweiz lebt, morgens im pünktlichen Zug sitzt und in der Zeitung liest, dass die Deutsche Bahn streikt. Verzeihung, die Lokführer streiken. In der Schweiz gibt's sowas wie Streik genauso selten wie Vollkornbrot: fast nie. Hier herrscht Arbeitsfrieden, es wird nicht gestreikt. Und wenn doch, dann reden alle darüber. Alle Zeitungen berichten darüber. Aber wie gesagt, es ist sehr selten. Und so viele Zeitungen gibt's hier ja auch gar nicht. *duckundweg*

Montag, 2. Juli 2007

Stein des Anstosses

Mal wieder ein Ding, was es in Deutschland so wohl nie geben wird. Die Frage ist nur, wer da an was anstösst. Vielleicht kann mir ein echter Eidgenosse da ja weiterhelfen. Bisher hat das nur ein Deutscher erklärt.
anstoss_

Mittwoch, 20. Juni 2007

Das letzte Wort

Prima, bei einer Teamsitzung darf ich dem Chef mal sagen, dass seine Redezeit jetzt um und die Sitzung beendet ist. Aber nur, weil ich heute die Sitzungsleitung hatte. Die rotiert. Schliesslich sind wir in der demokratischen Schweiz!

listening


Tocotronic
Kapitulation


Fröhlich, Rohrbeck, Wawrczeck, Edgar Allan/Guy Maupassant Poe
Drei Geschichten

reading


Kathy Reichs, Klaus Berr
Knochen zu Asche


Kazuo Ishiguro, Barbara Schaden
Alles, was wir geben mussten.


Minka Pradelski
Und da kam Frau Kugelmann.


Rohinton Mistry, Matthias Müller
Das Gleichgewicht der Welt.


Ali Smith, Silvia Morawetz
Die Zufällige


Colum McCann, Colum MacCann, Dirk van Gunsteren
Zoli

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SoSo
Um welches Medikament handelt es sich da??? Habe sehr...
Lunalow (Gast) - 1. Apr, 19:39
schon vier jahre? kinners,...
schon vier jahre? kinners, wie die zeit vergeht...
ninscha (Gast) - 28. Sep, 13:41
Naja, Du weisst ja nicht,...
Naja, Du weisst ja nicht, wo ich aufgewachsen bin *g*
lunite - 7. Sep, 20:47
hihihi .. "in Zug, keinem...
hihihi .. "in Zug, keinem Dorf" ..
theswiss - 7. Sep, 20:44
dann hast du mehr Zeit...
dann hast du mehr Zeit zum lesen ..
theswiss - 6. Sep, 12:30

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